playground

Warum fällt es meinem Kind schwer, Freunde zu finden? Erkenntnisse einer Pädagogin und Mutter dreier Kinder

Haben Sie schon einmal auf dem Spielplatz gestanden und zugesehen, wie alle anderen Kinder zusammen davonrannten, während Ihr Kind am Rand herumlungerte – und nicht wusste, wie es mitmachen sollte?
Es ist einer dieser Momente, die Eltern das Herz brechen. Man fragt sich: „Warum hat mein Kind keine Freunde? Mache ich etwas falsch?“

Du bist nicht allein. Als Pädagogin und Mutter von drei Kindern höre ich diese Sorge von Eltern immer wieder. Und ich möchte etwas Wichtiges mit dir teilen: Soziale Kompetenzen werden Schritt für Schritt erlernt. Genau wie beim Fahrradfahren findet jedes Kind in seinem eigenen Tempo sein Gleichgewicht.

Doch was Eltern oft überrascht: Das Problem liegt nicht immer beim Kind. Manchmal liegt es am Umfeld – eine neue Klasse, eine Gruppe, in der sie sich nicht sicher fühlen, oder einfach daran, dass sie keine Kinder um sich haben, die ihre Interessen teilen. Wenn sich das Umfeld ändert, können schnell Freundschaften entstehen.

Was können Sie also tun? Hier sind einige sanfte Methoden, die meiner Erfahrung nach wirklich helfen:

1. Denken Sie daran, dass jedes Kind sein eigenes Tempo hat
Manche Kinder sind geborene Anführer. Andere brauchen Zeit zum Beobachten, bevor sie mitmachen. Verwechseln Sie Vorsicht nicht mit Schwäche. Aufmerksame Beobachter werden später oft zu aufmerksamen, einfühlsamen Freunden.

2. Schaffen Sie Erfolgschancen
Laden Sie ein einzelnes Kind ein, statt einer großen Gruppe. Kleinere Gruppen fühlen sich sicherer an. Suchen Sie nach Aktivitäten, die Kooperation statt Wettbewerb fördern.

3. Üben Sie soziale Fähigkeiten zu Hause
Rollenspiele wirken Wunder: „Was kannst du sagen, wenn du mitspielen willst?“ Übe mit lustigen Aktivitäten das Abwechseln und Teilen. Besonders gut gefällt mir das PinPlay 3D- Spielzeug. Es sieht zwar einfach aus, öffnet aber so viele Möglichkeiten: Kinder drücken abwechselnd Formen, lachen über die lustigen Eindrücke und stehen plötzlich nicht mehr im Wettbewerb, sondern teilen ein gemeinsames Erlebnis . Für schüchterne Kinder kann das der Funke sein, der ihnen hilft, voranzukommen.

4. Setzen Sie realistische Erwartungen
Nicht jedes Kind möchte einen großen Freundeskreis. Manche sind mit nur ein oder zwei engen Kontakten am glücklichsten. Und das ist völlig in Ordnung. Bei Freundschaft geht es um Qualität, nicht um Quantität.

5. Wissen, wann Sie Unterstützung suchen müssen
Wenn Ihr Kind sehr ängstlich wirkt, soziale Kontakte komplett meidet oder ausgegrenzt oder gemobbt wird, warten Sie nicht – wenden Sie sich an Lehrer oder einen Fachmann. Frühzeitige Unterstützung kann einen großen Unterschied machen.

Die Wahrheit ist: Ich habe so viele Kinder gesehen, die einst allein waren und später herzliche, dauerhafte Freundschaften knüpften. Der Weg erfordert Geduld, aber er beginnt immer mit Ermutigung, sicheren Möglichkeiten und kleinen Schritten nach vorne.

Als Pädagogin glaube ich an die Fähigkeit jedes Kindes, sozial zu wachsen. Als Mutter weiß ich, wie weh es tut, wenn man auf dem Spielplatz steht und sich fragt, was man tun soll. Meine Botschaft an Sie lautet: Ihr Kind ist liebenswert, wertvoll und bindungsfähig. Und Sie sind nicht allein, wenn es darum geht, ihm dabei zu helfen.

Mit Wärme,
Hilal

Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar